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Inhalt

Einleitung 9

Erste Erlebnisse in der jenseitigen Welt 17

Thomas, 7. März 1962

Heimkehr mit Verdiensten, aber ohne Glauben 45

Paula, 2. Dezember 1970

Im Jugendalter verstorben 71

Peter, 2. Juni 1965

Anspruchsvolle Erwartungen an das Jenseits 99

Theresia, 4. Mai 1966

Verpasste Glückseligkeit 117

Sebastian, 6. Juni 1962

Unfalltod auf einer Hauptstrasse 139

Kathrin, 6. März 1968

Pflegemutter bevorzugte ihre eigenen Kinder 159

Magdalena, 7. November 1962



Der ungetreue Sachwalter 183

Julius, 4. Juli 1962

Materialist voller Leidenschaften 209

Maximilian, 7. Februar 1962

Ein himmlischer Baumeister 235

David, 1. Juli 1959

Herrliche Wohnstätte 
dank verdienstvollem Leben 253

Karin, 3. Mai 1967

Verwalterin geistiger Bezirke 273

Agnes, 4. November 1959

Nachwort 297

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Einleitung

Worin besteht der Zweck des Erdenlebens? – Gibt 
es ein Fortleben nach dem Tode? – Wie sollen wir uns 
das Leben in der jenseitigen Welt vorstellen? – Was erwartet 
uns dort?

Diese Fragen nach unserem Sein reichen in eine 
geistig-jenseitige Wirklichkeit hinein, die unseren 
physischen 
Sinnen und den heutigen Methoden naturwissenschaftlichen 
Forschens nicht zugänglich ist. 
Deshalb sind wir nicht so ohne Weiteres in der Lage, 
allein von uns aus zu gesicherten und umfassenden Erkenntnissen 
zu gelangen.

Es gibt jedoch Wege, Einblick in die jenseitige Welt 
zu erhalten. Bekannte Beispiele dafür sind Nahtoderlebnisse 
auf der Schwelle des Hinübertretens oder 
eindrückliche Traumerlebnisse, etwa mit einem lieben 
Verstorbenen, der einem innerlich sehr nahestand.


Eine weitere Möglichkeit, über das Woher und Wohin 
des Menschen unterrichtet zu werden, besteht in 
der Verbindung zur jenseitigen Welt mithilfe eines 
menschlichen Mittlers. Seit alters ist dies ein bedeutsamer 
Weg, um zu geistigen Erkenntnissen zu gelangen – 
denken wir an die Propheten Altisraels oder die ersten 

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Christen, die ausdrücklich um den Beistand und die 
Belehrung aus der Gotteswelt baten.

Dem Menschen unserer Gesellschaft ist der Gedanke 
an eine Verbindung zwischen dem Diesseits 
und dem Jenseits nicht mehr vertraut. Ein Verkehr der 
Geister Gottes mit der Menschenwelt erscheint vielen 
unvorstellbar oder unmöglich. Ein Grund dafür liegt 
darin, dass man die biblischen Berichte darüber nicht 
wirklich kennt.

Zeugnisse der Bibel

Die Bibel gibt vielfältiges Zeugnis davon, dass Gott 
mit den Menschen sprach, dass er mit Adam und Eva, 
mit Abraham, Isaak und Jakob und mit Mose redete. 
Die Verbindung mit der Geisterwelt Gottes erscheint 
als ein zentrales Element des gesamten Alten Testaments. 
Es wird berichtet, wie zwischen dem israelitischen 
Volke und dem jenseitigen Geisterreich eine 
tägliche Verbindung bestand, wie man mithilfe medial 
veranlagter, das heisst geistbegabter Menschen die 
Geisteswelt befragen konnte und Antwort erhielt, wie 
die Führer des Volkes nichts unternahmen ohne Anweisung 
aus der guten Geisterwelt.

Und das Neue Testament gibt Zeugnis davon, dass 
Jesus Christus, die Apostel und die ersten Christen 
die Verbindung zur göttlichen Welt pflegten. Christus 
war aufgrund seiner hohen medialen Veranlagung 
aufs Engste mit Gott und seiner heiligen Geisterwelt 

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verbunden. Immer wieder wies er darauf hin, dass er 
nur lehre und wirke, was ihn der Vater heisse. Vor seinem 
Tod versprach Christus den Seinen, er werde sie 
nicht verwaist zurücklassen, er werde ihnen den Geist 
der Wahrheit senden, der sie über alles Notwendige aufklären 
werde (z. B. Joh. 14, 26; 16, 12–13). Die Einlösung 
dieses Versprechens erlebten die Apostel und ihre engsten 
Vertrauten wenige Tage nach Christi Himmelfahrt, 
als sie zum Passahfest in Jerusalem waren; hier erlebten 
sie auf eindrückliche Weise, wie heilige Geister 
für Menschen wahrnehmbar sprechen und sie in der 
Lehre Christi unterweisen können (Apg. 2, 1–13). 
Seither ist Pfingsten das Fest der Ausgiessung des heiligen 
Geistes oder genauer: der heiligen Geister. Die 
Apostelbriefe dokumentieren, dass das Wirken heiliger 
Geister durch mediale Menschen eine bedeutende 
Rolle in den frühen Christengemeinden spielte. Paulus 
legte es den einzelnen Gemeinden ans Herz, sich um 
den Beistand der heiligen Geister zu bemühen.

Sowohl das Alte wie auch das Neue Testament belegen 
also eindrücklich: Es ist dem Menschen möglich, 
eine Verbindung mit der Geisterwelt zu haben. Nun 
sollten wir heute als forschende Menschen wenigstens 
versuchen, den Hergang dieser Verbindung zu verstehen. 
Diejenigen, zu denen die Geister Gottes damals 
sprachen, waren Menschen wie wir mit allen Schwächen 
und Fehlern. Und die Naturgesetze ihres irdischen Daseins 
waren ebenfalls gleich wie bei uns. Auch Gott und 

 11



seine Geisterwelt sind heute dieselben wie damals. Und 
wenn diese enge Verbindung zur Geisterwelt Gottes 
möglich ist und Jahrtausende hindurch von den Menschen 
aufrechterhalten worden war, warum soll dann 
die Menschheit von heute sie nicht mehr haben können?

Wenn heute im Allgemeinen die Möglichkeit einer 
Verbindung zwischen dem Diesseits und dem Jenseits 
nur wenig bekannt ist, so liegt dies wesentlich am heutigen 
Zeitgeist: Der Glanz des Materiellen und die Hektik 
des Alltags bergen die Gefahr, vom Wesentlichen abgelenkt 
zu werden. Doch wenn es einem gelingt, die Aufmerksamkeit 
und das Interesse auf eine höhere Welt zu 
richten, mit Vernunft und Verstand nach der Wahrheit zu 
streben und das innere Empfinden zu schulen, so wird es 
möglich werden, jene geistigen Gaben zu fördern, die für 
eine Verbindung mit der Gotteswelt Voraussetzung sind.

Medialität und Tieftrance

Um mit der jenseitigen Welt in eine wahrnehmbare 
Verbindung zu treten, bedarf es eines Menschen mit 
einer besonderen medialen Fähigkeit. Eine gewisse 
Medialität haben alle Menschen, doch nur bei wenigen 
ist die mediale Begabung so ausgeprägt, dass sie 
als Mittler zwischen dem Diesseits und dem Jenseits 
wirken können. Um ein Medium zu sein, braucht es 
diese Geistbegabung, diese besondere Fähigkeit, von 
der eigenen Lebenskraft (Odkraft) in einem ausreichenden 
Masse an ein Geistwesen abgeben zu können, 

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sodass dieses sich den Menschen kundtun kann.

Welchen Wert und Gehalt eine Verbindung mit der 
Jenseitswelt tatsächlich hat, hängt von der Gesinnung 
und der Gottestreue des sich kundtuenden Geistes ab, 
aber auch vom Mittler selbst. Um ein hilfreiches Werkzeug 
für die Gotteswelt zu sein, muss ein Medium 
charakterstark sein; es muss eine klare Vernunft und 
ein gesundes Urteilsvermögen haben sowie Tugenden 
aufweisen wie Bescheidenheit, Aufopferungsfähigkeit 
und Treue gegenüber der Geisterwelt Gottes.

Die für die Übermittlung der Wahrheit wichtigste 
Form der Medialität ist die Tieftrance. Sie bezeichnet 
den Zustand, wenn der eigene Geist des Mediums 
vollständig aus dem Körper ausgetreten ist. An seiner 
Stelle tritt ein anderes Geistwesen in den Körper des 
Sprechmediums ein und macht mithilfe der Sprechwerkzeuge 
des Mediums seine Mitteilungen. Der 
eigene Geist eines Tieftrancemediums 
ist währenddessen 
nur noch durch das sogenannte “silberne Band”, 
den Lebensfaden, mit dem eigenen Körper verbunden. 
Am Ende der Kundgabe kehrt der Geist des Mediums 
wieder in seinen Körper zurück. Es weiss nach dem 
Erwachen nichts von dem, was das andere Geistwesen 
durch seinen Körper gesprochen hat.

Ein biblisches Beispiel für eine Kundgabe aus der 
jenseitigen Welt ist das bereits erwähnte Pfingstgeschehen, 
als jeder der Apostel von einem heiligen Geist erfüllt 
wurde, der durch ihren Mund in fremder Sprache 

 13



Gott und seine Taten lobpries und das Evangelium 
Christi verkündete (Apg. 2, 1–13).

Tieftrancemedium Beatrice Brunner

Ein Zeugnis dafür, dass auch heute noch Menschen 
von Geistern Gottes geführt und unterrichtet werden 
können, sind die 2400 Lehrvorträge aus der geistigen 
Welt, die im Rahmen der geistchristlichen Gemeinschaft 
GL Zürich innerhalb von 35 Jahren – zwischen 
1948 und 1983 – durch das Tieftrancemedium Beatrice 
Brunner (1910–1983) vermittelt wurden. Zu dieser 
umfassenden Unterweisung aus der göttlichen Welt 
zählen auch 91 Erlebnisberichte verstorbener Menschen, 
die von ihrem Erdenleben und ihren ersten Erlebnissen 
in der jenseitigen Welt berichten.

Im vorliegenden Buch ist eine kleine Auswahl solcher 
Erlebnisberichte wiedergegeben. Sie stammen von 
Verstorbenen, die vor etwa 50 bis 200 Jahren auf Erden 
gelebt hatten. Anhand ihrer Schilderungen kann sich 
der Leser ein eigenes Bild über die Möglichkeit der 
Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits machen 
und einen Einblick in die Welt gewinnen, die einen jeden 
von uns erwartet.

Die Erzählungen sind sehr persönlich gehalten. Die 
Berichtenden schildern auf vielfältige Weise, welche 
geistigen Auswirkungen ihr menschliches Denken 
und Handeln hatte und wie individuell sie nach ihrem 
Tode beurteilt und behandelt wurden.

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Die sechste Auflage beruht auf den Original-Tonbandaufzeichnungen. 
Redaktionelle Änderungen 
wurden vorgenommen, wenn sie bei der Übertragung 
der gesprochenen Sprache in die schriftliche Form angezeigt 
waren. Die charakteristische Ausdrucksweise 
der sich hier kundgebenden Geistwesen ist in ihrer 
Ursprünglichkeit 
belassen worden.

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Kathrin

Unfalltod auf einer Hauptstrasse

Erlebnisbericht vom 6. März 1968

Gott zum Gruss. Meine lieben Geschwister, ich 
habe den Auftrag, zu euch zu reden. Ich schildere meinen 
Weggang von dieser Welt und meine Eindrücke in 
der ersten Zeit meiner Einkehr.

Ich bin eines plötzlichen Todes von dieser Welt abberufen 
worden. Zum Wochenende fuhr mein Mann 
mit mir und beiden Kindern weg, und da ereignete 
sich das folgende Unglück: Wir waren auf einer 
Hauptstrasse gefahren, und es war nicht allzu lange 
Zeit verstrichen seit unserem Weggang von zu Hause, 
da kam mit grosser Wucht ein Auto auf uns zu. Ich 
erinnere mich noch an die Worte meines Mannes, der 
sagte: “Mensch, was is’ in dir gefahren!?” Ganz aufgeregt 
sahen wir das Unglück, das auf uns zukam, denn 
in rasendem Tempo fuhr dieser Wagen auf uns zu. 
Und wir, das heisst mein Mann, sah keinen Ausweg 
– es ging so rasch, und schon war der Zusammenstoss 
da. Mehr wusste ich nicht, ich hatte noch die letzten 
Worte meines Mannes vernommen, die ich eben gesagt 
habe. Dann war Folgendes geschehen: Meine kleine 

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Tochter, die auch Kathrin hiess, und ich waren sofort 
tot. Das andere Kind hiess Lisbeth, und mein Mann 
hiess Wilhelm – mein Mann war schwer verletzt, Lisbeth 
hatte keine Verletzung.1

Nun, als Erstes hörte ich die Worte, die um uns oder 
um mich gesprochen wurden – sehen konnte ich aber 
nichts, ich vernahm nur, dass es hiess: “Die beiden sind 
tot. Das grössere Kind ist unverletzt, und der Mann 
scheint schwer verletzt zu sein.” Das hörte ich und noch 
vieles Weitere; aber ich kann mich dieser Worte nicht 
mehr so genau erinnern. Aber ich hörte auch, wie man 
sagte: “Es ist am besten, man führt sie gleich ins Leichenhaus.” 
Da konnte ich meine Augen auftun – denn zuerst 
hörte ich nur, aber ich sah nichts. Als sich meine Augen 
auftaten, erschrak ich. Ich lag ja auf einer Bahre, leblos, 
und etwas entfernt die kleine Kathrin. Ich war noch in 
gebückter Stellung, und plötzlich fühlte ich mich von 
Händen betastet, die mich aufrichteten. Dann aber 
hörte und sah ich, wer um uns war: Es war die Polizei 
da und die Sanität, es waren Wagen da, es waren Leute 
da, und immer hörte ich: “Die beiden sind tot.” Und 
dann sagte ich: “Nein, ihr meint doch nicht mich, ich 
bin doch nicht tot”, und ich wiederholte immer: “Ich 
bin doch da, ich bin doch nicht tot!”

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1 Wie später erklärt wurde, ereignete sich dieser Autounfall 
etwa acht Jahre vor dem Bericht von Kathrin in der Nähe 
Hamburgs; ihr Mann war Berliner.



Da sprach mich eine Gestalt an, die mir fremd war 
und die, wie es mir schien, nicht zu den Leuten gehörte, 
die um mich waren; denn sie sah nicht so menschlich 
aus wie die andern. Diese Person sagte zu mir: “Doch, 
du bist gestorben, du bist umgekommen. Du siehst ja 
deinen Leib hier, er ist tot.” Ich erwiderte: “Das stimmt 
doch nicht, ich bin doch da, ich lebe doch.” Und da 
sah ich auch das Kind, und man sagte mir: “Siehst du, 
auch die kleine Kathrin ist tot.” Ich antwortete: “Es ist 
unmöglich, das kann doch gar nicht stimmen, denn ich 
bin da, und ich lebe – was wollt ihr denn behaupten, 
dass ich tot bin.”

Da sah ich aber, wie man meinen Körper in das Auto 
einlud und dazu noch die kleine Kathrin, und ich stand 
noch an Ort und Stelle. Ich sah den Wagen wegfahren, 
und ich sah auch, wie man meinen Mann wegfuhr. Ich 
blieb noch lange Zeit an diesem Unglücksort. Aber 
dann allmählich waren die Leute weggegangen, und 
ich stand noch allein da. Dann wurde es mir doch bewusst: 
“Ja, du bist doch umgekommen.” Ich erinnerte 
mich ja: Da war ein Auto auf uns zugekommen, und 
wir waren ja sehr beunruhigt darüber. Aber ich konnte 
es nicht fassen, dass ich tot sein sollte, da ich ja anwesend 
war, da ich ja sprechen konnte. Wie sollte ich 
denn tot sein? Das konnte ich nicht verstehen. Dann 
klärte man mich auf: “Dein Geist ist aus deinem Leib 
entwichen. Dein Leib wird der Erde übergeben; aber 
die Seele, das, was dich lebendig macht, das kehrt ins 

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Reich der Lebendigkeit zurück.” Dann sagte ich: “Lasst 
mich doch, ich möchte wissen, wie es meinem Manne 
ergeht, ich will zu meinem Mann.” Man antwortete 
mir: “Wenn es dir beliebt und du deinem Manne folgen 
willst, kannst du das tun.” Und ich erklärte: “Wenn ich 
wirklich tot bin, dann muss ich mich auch um die Zukunft 
meines Mannes kümmern”, und ich folgte dann 
den Spuren des Autos und fand ihn im Spital.

Ich kümmerte mich auch um Lisbeth, und ich überlegte: 
“Was geschieht nun mit Lisbeth?” Da musste ich 
feststellen, dass meine Schwester sich ihrer annahm. 
Meine Schwester nahm die Lisbeth zu sich, und sie waren 
sehr traurig und weinten, weil ich und die kleine 
Kathrin gestorben waren. Ich begab mich in das Haus 
meiner Schwester und wollte sehen und hören, was alles 
vor sich ging. Und so erlebte ich dann auch meine 
eigene Beerdigung. Nun kehrte ich zeitweise ins Krankenhaus 
zurück, zeitweise ins Haus meiner Schwester.

Und da musste ich immer wieder zum Friedhof gehen, 
wo mein Grab war. Man hatte die kleine Kathrin 
und mich in dasselbe Grab gelegt. Ich sah nun, wie die 
Leute von Zeit zu Zeit oder regelmässig immer wieder 
die Gräber ihrer Angehörigen aufsuchten. Und da 
wartete ich auch darauf, wer denn kommen würde und 
jetzt einen Besuch bei meinem Grabe machen würde. 
Es kam meine Schwester, aber sonst waren es nur wenige. 
Meine Eltern kamen auch dann und wann, aber 
nicht so oft. So zog es mich immer wieder in das Spital, 

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wo mein Mann lag. Mich bekümmerte so sehr seine 
Zukunft, aber es plagte mich auch, was mit meiner 
kleinen Lisbeth geschehen sollte. Und ich weinte und 
klagte.

Als ich da wieder auf dem Friedhof war, kam mir 
ein fremdes Wesen entgegen und bat mich, ich möchte 
doch jetzt diesen Ort verlassen; ich sollte jetzt ins 
geistige 
Reich eintreten, wo ich auch hingehöre. Dann 
sagte ich, ich würde gerne dahin mitkommen, doch 
ich hätte auf Erden ja noch Aufgaben zu erfüllen. Ich 
war aber von grosser Unruhe geplagt; ich wusste nicht 
recht, was ich tun sollte. Sollte ich nun diesem Wesen 
Gehorsam leisten? Ich überlegte: “Ja, ich kann ja mal 
mit ihm gehen.” Und so ging ich mit diesem Wesen. Es 
führte mich nun an einen für mich ganz fremden Ort, 
und es fragte mich: “Möchtest du dich denn nicht um 
deine kleine Kathrin kümmern?” Ja gewiss, das war 
auch mein Wunsch, ich wollte wissen, wie es der kleinen 
Kathrin ergeht. Aber ich war so voller Unruhe. 
Das eine Mal sagte ich, dass ich zur Kathrin gehen 
möchte, das andere Mal wollte ich zu meiner Schwester, 
wieder ein anderes Mal zu meinem Manne – ich 
war einfach durcheinander, ganz unruhig.

Das sah dieses Wesen und bot mir an, ich möchte 
ihm folgen in sein Haus. Dort könne ich mich etwas 
ausruhen und etwas stärken; in der Zwischenzeit 
würde sich vieles beruhigen, und für die Gesundung 
meines Mannes werde von der geistigen Welt schon 

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gesorgt; seine Verletzungen seien nicht lebensgefährlich, 
und der kleinen Lisbeth würde es auch gut ergehen 
– ich müsse mich nun unbedingt mit den neuen 
Verhältnissen abfinden. Dann sagte ich: “Ja, das will 
ich.” Aber es zog mich doch immer wieder in meine 
Wohnung auf Erden zurück. Ich glaubte, ich müsste 
dort zum Rechten sehen, obwohl mein Mann nicht zu 
Hause war – er lag immer noch im Spital.

Da begleitete mich ein für mich fremdes Wesen und 
gab es mir immer mehr zu verstehen, dass es eigentlich 
sinnlos sei, dass ich mich noch mit diesen Dingen 
befasse. 
Es seien genügend höhere Geistwesen da, die 
jetzt um das zukünftige Leben meiner Hinterbliebenen 
besorgt sein werden. So liess ich mich dann wieder 
überreden, und dieses Wesen führte mich dann zu 
meiner kleinen Kathrin, dahin, wo sie lebte.

Nun hatte ich erwartet, dass die kleine Kathrin, 
wenn sie mich zum ersten Mal wieder sehen würde, 
sofort nach mir rufen und nach mir verlangen würde. 
Aber sie lächelte nur, als sie mich sah, und nahm weiter 
keine besondere Notiz von mir. Ich war darüber 
enttäuscht. Sie war doch mein Kind, und ich erwartete, 
dass es seine ganze Anhänglichkeit mir gegenüber 
zeigte. Ich stellte aber auch fest, dass das Haus und die 
Umgebung, wo das Kind lebte, sehr schön waren und 
dass es ihm und allen andern, die hier lebten, wahrhaftig 
an nichts fehlte. Sie hatten so viele Dinge zum 
Spielen, und es waren sehr vornehme Wesen da, die 

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sich mit all diesen Kindern unterhielten. Sie sangen, 
spielten und musizierten mit ihnen. Die Kinder trugen 
farbenprächtige Kleidchen, hatten Blumenkränzchen 
um ihre Köpfchen, die häufig auch zum Spiele angezogen 
wurden. Und meine kleine Kathrin war ganz 
begeistert von dieser grossen Abwechslung an Spielen 
und Spielsachen, die da geboten wurden, sodass sie 
kein besonderes Verlangen nach ihrer Mutti hatte. Sie 
freute sich an diesen schönen Wesen, die mit ihr spielten. 
Diese schönen Wesen waren ebenfalls ganz bunt 
angezogen. Nach meiner Auffassung war es zu bunt, 
ich hielt es für etwas geschmacklos; aber es war ja eben 
eine andere Welt. Diese Wesen hatten zum Teil auch 
Schmuckstücke an den Armen und waren mit farbigen 
Bändern geschmückt, der halbe Arm und die Beine 
waren geziert damit, und auch um den Hals trugen sie 
Ringe. Die Kleinen, die da spielten, hatten an diesen 
Spielgefährten oder Pflegerinnen die grösste Freude.

Meine Kathrin war vier Jahre alt, aber da hatte es 
auch jüngere Kinder. Mit diesen Kleinen spielten diese 
nach meiner Auffassung allzu bunt gekleideten Wesen. 
Diese Pflegerinnen waren ganz auf sie abgestimmt, sie 
waren so zärtlich und so liebevoll. Und diese Kinder – 
nur die Kleineren durften es – zogen ihnen die Bänder 
ab, nahmen die Ringe von den Armen, von den Beinen 
und spielten selbst damit. Also musste ich dann erkennen, 
dass diese bunte Aufmachung eigentlich als Spiel 
für die Kleinen gedacht war. Da konnte ich mit der 

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Zeit auch verstehen, warum diese Kleinen keine Sehnsucht 
mehr nach ihrer Mutti hatten, denn es wurde ihnen 
ja so viel Abwechslung, so viel Spielzeug geboten. 
Es waren auch kleine Tiere da, die ihnen zur Verfügung 
standen, und die sogar mit ihnen spielten. Und so 
schienen diese Kinder eben überglücklich zu sein, und 
es wurde mir verständlich, dass meine kleine Kathrin 
keine Sehnsucht nach ihrer Mutti hatte.

Ich sah also, Kathrin war wohlversorgt; sie hatte ein 
solch schönes Leben in so schöner Gesellschaft und genoss 
auch eine gute Erziehung. Dieses ist mir ganz besonders 
aufgefallen: die so angenehme Atmosphäre. Es 
war hier kein Hasten, kein Unwille, es ging alles so ruhig, 
ja gemütlich, so friedvoll – es war so, als würde die 
Zeit überhaupt keine Rolle spielen. So konnten diese 
Kleinen in Frieden gedeihen und wachsen, sie hatten 
wahrhaftig den Engelsfrieden um sich. Also musste 
ich mir um Kathrin keine Sorgen machen. Aber meine 
Sorge galt doch der Lisbeth und meinem Mann.

Ich glaubte nun, es wäre meine Aufgabe, eine Frau 
für Wilhelm zu suchen, denn Lisbeth musste doch wieder 
eine Mutti haben. Und so ging ich wahrhaftig auf 
die Suche. Ich erinnerte mich an meine Freundin – sie 
hatte eine Schwester, und ich glaubte, diese Schwester 
könnte eine Frau für Wilhelm sein. Aber ich musste 
feststellen, dass diese betreffende Person schon einen 
Bräutigam hatte. Und nun glaubte ich, diese beiden 
auseinanderbringen zu dürfen, denn ich war so 

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egoistisch. Dazumal sah ich dies natürlich nicht ein, 
denn mir ging es nur um meine Familie, um meinen 
Mann, um mein Kind. So glaubte ich, dass die Schwester 
meiner Freundin die richtige Person wäre.

Dann versuchte ich, mich einmal an diesen Bräutigam 
heranzumachen. Wie man das macht, habe ich andern 
Geistwesen abgeschaut. Ich habe mich ja in diesem 
Erdenreich auch umherbegeben, bin von einem 
Ort zum andern gegangen, zu meinen Bekannten, 
und ich habe mich in der Stadt umgeschaut. Ich wollte 
mich ja überzeugen, ob ich wirklich gestorben war, 
indem 
ich feststellen wollte, wie es denn die andern 
machten – ob sie alle so gehorsam wären und jetzt als 
Geist im geistigen Reiche lebten oder ob sie nicht auch 
das Verlangen hätten wie ich, zu sehen, was sich auf 
der Erde abspielt, und zum Rechten zu schauen.

Da erlebte ich viele Dinge, und ich wollte mich in all 
diesen Dingen auch vergewissern. Ich sah also allerlei, 
ich sah böse Gestalten mit einem bösen Einfluss 
auf den Menschen – sie näherten sich ihm und suchten 
ihn zu beeinflussen, für eine bösartige Idee zu gewinnen. 
Ich sah, wie diese Böswilligen den Menschen vom 
rechten Wege abbringen wollten und es auch taten. 
Anderseits sah ich aber auch die vornehmen Wesen, 
die Engelsgestalten, 
die sich dem Menschen näherten. 
Sie näherten 
sich ihm gerade dann, wenn einer von den 
Böswilligen so lange bei einem Menschen verweilte 
und auf ihn eingeredet hatte. Da kam der Engel und 

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mahnte den Menschen und versuchte, ihm die üblen 
Gedanken auszureden. Da sah ich, wie ein Mensch 
manchmal unsicher wurde und wie er – wie es in der 
menschlichen Sprache heisst – ein schlechtes Gewissen 
bekam. Denn das eine Mal tat er das, was der Bösartige 
ihm zuflüsterte, dann kam der Gute, sprach es 
ihm aus, und dann wusste er nicht: “Soll ich dieses, soll 
ich jenes?” Er war in Unsicherheit geraten. Da stellte 
ich fest, dass es eigentlich immer auf den Menschen 
selbst ankam. Er musste immer entscheiden, zu was er 
sich entschliessen wollte. Es schien mir genau so, wie 
wenn Menschen zusammen sind und der eine dieses 
sagt, der andere das Gegenteil, und da weiss der dritte 
eigentlich nicht, wem er Glauben schenken soll, was 
recht und was unrecht ist, und er am Schluss selbst die 
Entscheidung treffen muss, was er glaubt, was richtig 
ist oder was er tun muss. Genauso machten es die 
Geistwesen: Sie sprachen auf den Menschen ein und 
beeinflussten ihn, doch die Entscheidung lag immer 
beim Menschen selbst.

Dann machte ich die Feststellung, dass es ja immer 
darauf ankam, zu was der Mensch neigte, wie sein 
Wesen 
war. Das hatte ich genau beobachtet, denn ich 
wollte meine Lehren daraus ziehen; ich wollte ja etwas 
erreichen. So beobachtete ich diese Dinge und sah, 
dass die einen Menschen gutgläubig waren und sich 
rasch überreden liessen, während andere willenlos waren. 
Ich sah aber auch welche, die starrköpfig waren. 

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Ich sah, wie Engel Gottes auf solche Menschen einredeten 
und versuchten, sie zu überzeugen, und wie 
deren Starrköpfigkeit es nicht zuliess, das, was ihnen 
gesagt wurde, anzunehmen. So konnte man auf der 
ganzen Lebenslinie eines Menschen ein und dieselbe 
Beobachtung machen. Wenn ein Mensch zum Beispiel 
eine gewisse Grosszügigkeit in allen Dingen zeigte, so 
konnte ein Geist mit dieser Grosszügigkeit rechnen 
– dass, wenn er diesen Menschen für etwas gewinnen 
konnte, dieser auch hierin die Grosszügigkeit zum 
Ausdruck brachte. Also kam es immer auf die eigene 
Art, auf das wahre Wesen des Menschen an. So versuchten 
denn die Geister, ihnen eben zuzusprechen – das 
taten die guten wie die bösen. Die guten versuchten, 
jemanden von seiner Meinung abzulenken, abzubringen, 
wenn diese falsch war; und die bösen versuchten 
das Ihre, wenn sie sahen, dass ein Mensch dazu neigte, 
eben das Gute zu tun, das Gute zu fördern.

Ich habe nun mit der Zeit festgestellt, wie man vorzugehen 
hat, um Menschen zu überzeugen, um sie für 
eine Idee zu gewinnen. Ich war aber nicht die Einzige, 
die Menschen diese Aufmerksamkeit schenkte, um die 
Lehren daraus zu ziehen. Andere taten es auch – und 
jeder, der das tat, hatte in irgendeiner Weise etwas im 
Sinn und wollte es für seinen persönlichen Vorteil ausnutzen. 
Und so kannte ich ja auch das Wesen meines 
Mannes, und ich glaubte, dass er wohl beeinflussbar 
wäre.

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Zuerst aber versuchte ich einmal, zwischen den 
beiden Brautleuten Unfrieden zu stiften, denn ich 
wollte sie auseinanderbringen. Die Schwester meiner 
Freundin sollte die Frau meines Mannes werden, und 
da konnte ich diese beiden nicht in der Harmonie und 
in der Liebe unterstützen. So habe ich eine verbotene 
Taktik angewandt, weil ich glaubte, dass es zu meinem 
persönlichen familiären Vorteil wäre. Dann aber, als 
ich darangegangen war, diesen Mann mit Eifersucht zu 
erfüllen und dafür zu sorgen, dass er seiner Braut Vorwürfe 
machte, da wurde ich gemahnt, dass sich dieses 
nicht gehöre. Es sei weder gerecht noch sei es meine 
Aufgabe, so etwas zu tun, und ich würde bestraft werden, 
wenn ich so eine Ungerechtigkeit begehe. Ich 
hätte nicht das Recht, zwei Menschen, die in Harmonie 
miteinander lebten, mit Gewalt auseinanderzubringen 
und zu beeinflussen. Wenn ich ein guter Geist 
wäre, würde ich das nicht tun. Wenn ich nun trotz der 
Mahnung meinen Einfluss weiter geltend mache, dann 
würde mir der Weg zum Kinderparadies, zu meiner 
kleinen Kathrin, künftig gesperrt.

Dann klagte ich und sagte, ich müsste unter allen 
Umständen eine Frau für meinen Mann suchen. Man 
belehrte mich aber, dass das nicht meine Angelegenheit 
sei. Mein Mann werde selbst eine Frau suchen, 
ohne mich. Ich beharrte auf meiner Meinung, doch ich 
sagte: “Gut, ich will diesen Verlobten nicht weiter belästigen 
und beeinflussen.” Aber sooft es mir möglich 

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war, hielt ich mich in der Nähe der beiden auf. Es war 
mir wohl bewusst, dass ich meinen Einfluss auf sie 
nicht geltend machen durfte, aber ich glaubte doch, 
dass es irgendwie Gelegenheit gebe, meinen Mann 
auf die Schwester meiner Freundin aufmerksam zu 
machen. Und so habe ich mich dann mit meinem 
Mann beschäftigt. Ich habe sein Denken beeinflusst, 
ich habe ihm immer wieder in Erinnerung gerufen, er 
solle doch an die Schwester meiner Freundin denken. 
Ich versuchte es auf diese Weise und glaubte, damit 
nichts Unrechtes zu tun. Aber ich musste feststellen, 
dass mein Mann gar kein Interesse an der Schwester 
meiner Freundin hatte. Wohl dachte er durch meine 
Kraft und Beeinflussung an sie, aber nicht mit dieser 
Absicht, wie ich sie hatte.

Dann kam die Zeit, da mein Mann aus dem Spital 
entlassen wurde. Er hatte ziemlich lange dort verweilen 
müssen; und was sich also in der Zwischenzeit abgespielt, 
habe ich euch ausführlich erklärt. Nun konnte 
also mein Mann wieder nach Hause, aber meine Tochter 
blieb noch bei meiner Schwester. Jetzt schien es für 
meinen Mann ganz selbstverständlich zu sein, sich eine 
neue Frau zu suchen. Er hatte seine Bekannten und 
seine Freunde von früher, und so kam er auch in Gesellschaft 
von jungen Mädchen. Aber mir schien keine 
gut genug für ihn zu sein, und ich versuchte, ihn immer 
wieder davon abzulenken. Nun aber musste ich feststellen, 
dass er den festen Gedanken und den festen Willen 

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gefasst hatte, ein ihm bekanntes Mädchen zu heiraten. 
Damit war ich nicht einverstanden.

Nun ging ich auf meinen Mann zu – ich war immer 
wieder von Zeit zu Zeit in seiner Nähe, ich war ja 
noch an ihn und an das Haus und an alles, was auf der 
Erde war, gebunden; ich war ja noch nicht so lange tot. 
Dann aber wurde ich ganz energisch gerügt, und man 
verbot mir jetzt den Eingang in das Haus meines Mannes. 
Man gab es mir deutlich zu verstehen, dass es nun 
das letzte Mal sei, dass ich mich mit diesen Gedanken 
befasst hätte. Es sei nicht meine Angelegenheit, eine 
Frau für meinen früheren Mann zu suchen. Er habe 
nach seinem eigenen Willen zu entscheiden und habe 
für seine Wahl selbst die Verantwortung zu tragen – 
mich gehe das gar nichts an. Ich war etwas betrübt 
darüber, aber ich musste mich diesem strengen Befehl 
fügen, ich musste gehorchen; denn man sagte mir, es 
wäre das letzte Mal, dass man mich gemahnt habe. 
Wenn ich nicht gehorchen würde, würde mir als Strafe 
der weitere Zutritt zum Kinderparadies geschlossen 
sein. Also dachte ich: “Gut, ich überlasse es jetzt Gott 
und seinen Helfern, dass sie den richtigen Weg suchen 
und ihn bereiten.” Und so sagte ich: “Ich vertraue auf 
Gott und seine Hilfe, und ich werde nicht wieder zurückkehren, 
bis es mir erlaubt wird.” Mit diesem Entscheid 
schien man mit mir zufrieden zu sein.

Dass es mir aber nicht so ganz ernst war, sahen diese 
höheren Geistwesen wohl, und sie baten mich, ihnen 

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zu folgen. Ich hätte es unbedingt nötig, mich etwas 
auszuruhen, denn es sei doch etwas viel Kummer gewesen, 
der über mich gekommen sei – dafür hätten 
sie Verständnis. Seit dem Unfall sei ja erst eine kurze 
Zeit verstrichen, und ich sei noch zu sehr mit dem Geschehen 
verbunden. Ich müsse nun versuchen, mich 
etwas davon zu lösen. So empfahlen sie mir, mit ihnen 
zu gehen und mich für eine bestimmte Zeit in einem 
Hause aufzuhalten, wo ich mich ausruhen könne. Sie 
würden mir eine Stärkung geben, und ich würde schlafen 
können – und nach dem Schlafe würden all diese 
Dinge anders aussehen. Und so gehorchte ich, denn 
ich fühlte mich schwach und unsicher. Denn ich wollte 
doch immer wieder zurück – es zog mich einfach zurück; 
und anderseits wollte ich doch auch gehorsam 
sein. Also ging ich mit diesen Engelwesen. Sie führten 
mich in ein Haus hinein, in einen grossen Raum. Es 
war eine angenehme Atmosphäre darin, und ich nahm 
einen so wohltuenden Geruch wahr. Man gab mir 
eine Stärkung, die ich gerne entgegennahm, und dann 
konnte ich schlafen.

Wie lange ich geschlafen hatte, wusste ich nicht – 
nach dem Erwachen kümmerte ich mich nicht mehr 
um die Zeit. Ich fühlte mich ganz anders, frei und froh; 
ich fühlte mich nicht mehr gebunden an das, was ich 
zurückgelassen hatte. Wohl lag die Erinnerung noch in 
meinem Denken, aber ich hatte nicht mehr eine solche 
Sehnsucht wie vorher. Ich fühlte mich durch diesen 

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Schlaf wahrhaftig gestärkt. Als ich erwachte, wurde 
mir wieder eine Erfrischung dargeboten, und meine 
Kraft wurde noch mehr gestärkt. Und jetzt wollte ich 
mich dieser neuen Welt anpassen.

Natürlich hatte ich nicht vergessen, wo sich meine 
kleine Kathrin befand. Ich wollte wissen, ob sie auch 
des Schlafes bedurft hatte. Man bejahte es und sagte: 
“Aber es war nicht so wie bei dir. Als sie von der Erde 
zu uns kam, gab man ihr auch eine Erfrischung und 
eine Beruhigung, doch sie schlief nur kurze Zeit. Dann 
wurde sie betreut, wie du es gesehen hast. Du konntest 
dich ja selbst überzeugen, dass sie sich ganz wohl 
fühlt. Aber da sie noch so klein ist, bedarf sie noch 
dann und wann des Schlafes, und so wird sie auch zur 
Ruhe gebettet von den Engeln Gottes.”

Also sollte ich mich nicht weiter um sie kümmern. 
Ich sah ja, wie alles in bester Ordnung war. Auch meine 
Sorge um meinen Mann und um die Kleine, die ich auf 
Erden zurückgelassen, war nicht mehr so gross. Ich 
fühlte wohl noch eine grosse Anhänglichkeit zu ihnen, 
aber es war ja so: Als ich aus meinem Schlaf erwachte, 
da standen meine bereits früher verstorbenen Angehörigen 
bei mir, die mich begrüssten, die sich freuten und 
sich bereit erklärten, bei den Meinen zum Rechten zu 
sehen und mir dann und wann von ihnen zu berichten. 
Sie redeten mir zu, ich solle doch ruhig bleiben 
und mich glücklich fühlen in meiner jetzigen Welt; ich 
müsse mich nicht mehr um all das kümmern, was ich 

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zurückgelassen. Dafür seien nun die Engelwesen zuständig, 
die in der Ordnung Gottes stünden und zum 
Rechten sehen würden.

So hatte ich Vertrauen, und die Freude über die Begrüssung 
meiner Verwandten war gross. Ich lud sie 
ein, mich ins Kinderparadies zu meiner Kathrin zu 
begleiten. Ich erzählte ihnen von der dortigen Pracht, 
wie diese Kindlein gehegt und gepflegt werden und 
wie sie gar keine Sehnsucht nach ihren irdischen Eltern 
hätten, da ihnen so viel Abwechslung geboten werde.

Dann sprach ein Engel zu mir über meine zukünftige 
Betätigung. Er sagte, ich müsse auch in eine Arbeit 
eingereiht werden, und da ich als junge Mutter 
ein Kind im Kinderparadies hätte, würde man mir 
empfehlen, auch in einem Kinderparadies tätig zu 
sein. Da müsse man auch zum Rechten sehen, und all 
die vielen Gegenstände und Spielsachen, die für die 
Kleinen benötigt 
würden, müssten auch angefertigt 
werden. Wenn ich mich zu einer solchen Aufgabe bereit 
erkläre, könne ich dort eine Arbeit übernehmen. 
Ich erkundigte mich sogleich: “Darf ich dann in der 
Nähe meiner Kleinen sein?” Darauf sagte man mir: 
“In allernächster Nähe gerade nicht, aber du hast immer 
wieder Gelegenheit, sie beim Spiel und auch bei 
ihrem Unterricht zu beobachten. Denn sie wird wachsen, 
und sie wird in der Schule unterrichtet werden. 
Man kann nicht immer nur in Spiel und Freude leben. 
Wenn die Kinder heranwachsen, grösser werden, führt 

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man sie in ein anderes Kinderparadies, mit grösseren, 
gleichaltrigen Kindern zusammen, um sie gemeinsam 
zu unterrichten und zu erziehen.”

Ich stimmte dem allem zu. Es war mir recht so, wenn 
ich nur von Zeit zu Zeit die Kleine sehen durfte, wie 
sie heranwuchs und wie sie lebte. Und da war es für 
mich noch eine grosse Freude, mit meinen Verwandten 
zusammen diesen Besuch zu machen. So haben 
wir uns dabei ausgiebig unterhalten. Ich durfte wiederum 
erfahren, dass meine Kleine nicht etwa Sehnsucht 
nach ihrer Mutti hatte, sondern dass sie sich ganz wohl 
fühlte. Man sagte mir auch, dass sie nicht mehr allzu 
lange in diesem Paradies verweile, sondern recht bald 
in ein anderes geführt und dort mit Gleichaltrigen unterrichtet 
würde. Aber ich war schon zufrieden, ich 
durfte sie ja sehen, und sie hatte wahrhaftig eine sorgfältige 
Erziehung.

Meine Angehörigen erzählten mir von ihrer Tätigkeit 
und von ihrem Frieden, den sie in der geistigen 
Welt gefunden hatten, und dass sie hochbeglückt seien, 
jetzt hier zu wohnen. Wir versprachen, uns dann und 
wann gegenseitig zu besuchen. Und dann mussten wir 
uns ja auch wieder verabschieden. Doch meine Angehörigen 
brachten mir dann von Zeit zu Zeit Nachricht 
von dem, was auf Erden geschah. Ich hatte mich wohl 
gelöst von alldem, doch hatte ich immer wieder darum 
gebeten, dass meine kleine Lisbeth, die ich zurückgelassen, 
eine gute Mutti bekam. Und so waren es meine 

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Verwandten auf Erden, ganz besonders meine Eltern, 
die sich um ihre Enkelin kümmerten. Und dann, später, 
brachte man mir auch die Nachricht, dass mein 
Mann sich wieder verheiratet und Lisbeth zu sich genommen 
hatte, dass die Grosseltern ihren guten Einfluss 
auf die Frau ausübten. Die Grosseltern hielten 
mein Kind auch dazu an, sich seiner Mutti im Himmel 
zu erinnern, sie nicht zu vergessen.

So bekam ich immer wieder Nachricht, wie es den 
Meinen auf Erden erging. Und so übe ich noch meine 
Tätigkeit aus, abwechslungsweise einmal in dem Kinderparadies, 
wo die ganz Kleinen sind, dann werde 
ich wieder in einem anderen benötigt, wo meine Aufgabe 
etwas anderer Art ist. So habe ich ja eine wunderschöne 
Aufgabe. Diese Tätigkeit übe ich also noch 
aus. Was meiner noch wartet, weiss ich nicht. Ein 
Geist Gottes sagte mir, es gehe jetzt zuerst darum, 
mein ganzes Wesen mit Liebe und Opferbereitschaft 
zu erfüllen, und dafür eigne sich für mich das Kinderparadies 
besonders gut. Da könne man sich eben in 
seinem Wesen 
den dort wirkenden Engeln angleichen. 
Man könne hier so viel erlernen und beeinflusst werden 
von der grossen Ruhe, Hingabe und Aufopferung. 
Davon sollte ich erfüllt werden, dann hätte man für 
mich später eine dementsprechende Aufgabe, wo ich 
das, was ich in diesem Himmel erfasst habe und wovon 
ich durchdrungen wurde, zur Entfaltung bringen 
könnte. Mein ganzes Wesen sollte also von grosser 

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Hingabe und Zärtlichkeit erfüllt werden. Und das ist 
es, was ich euch zu berichten hatte: vom Leben, das ich 
jetzt lebe und das mich beeindruckt, und wie es mir ergangen 
ist, wie ich anfangs nicht glauben konnte, dass 
ich gestorben war.

Und wenn es euch interessiert, zu erfahren, wie 
lange es her ist, seit ich durch den Unfall in die geistige 
Welt kam – ich persönlich konnte es nicht berechnen, 
weil ich kein Zeitmass mehr habe wie ihr, aber man erklärte 
mir, nach eurer Zeitrechnung wären es erst circa 
acht Jahre her.

So wartet auf mich, wie ich glaube und man es mir 
andeutete, eine wichtige und schöne Tätigkeit, die ich 
im Heilsplan Gottes erfüllen darf. So möchte ich mich 
von euch verabschieden mit einem “Grüss euch Gott”.

Erlebnisbericht des aufsteigenden Geistwesens Kathrin vom 
6. März 1968 durch Mittlerin Beatrice Brunner

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